Nach den ersten Tacos und ein paar ersehnten Produkten aus dem Supermarkt wird es höchste Zeit sich um unser Auto zu kümmern. Aktuell fahren wir noch mit dem Mietwagen durch die Gegend, den wir in weiser Voraussicht ein paar Tage länger gebucht haben. Unserem Truck ist es durch die langen Standzeiten in der Vergangenheit nicht gut ergangen und bereits 2022 (auf unserer kurzen Reise) hat er uns mehrere Male im Stich gelassen. Im letzten Jahr mussten wir ihn dann auf den letzten Metern abschleppen und dementsprechend steht er heute noch an der gleichen Stelle. Der lokale Abschleppdienst bringt nun also unseren Truck in die Werkstatt.

Den Werkstatttermin haben wir noch aus Deutschland vereinbart, jedoch beginnen ab jetzt die Enttäuschungen: die Werkstatt hält den Termin nicht ein, dann kommt das Wochenende und wir werden wieder vertröstet. Die Woche darauf wird eine neue Batterie eingebaut (300$) und wir wissen jetzt schon, dass das niemals die Lösung des Problems sein wird. Wenig später geben wir den Mietwagen zurück, unser Truck springt natürlich nicht mehr an. Für mehr Geld könnte die Werkstatt wohl nochmal nachsehen, aber wir lösen das Problem lieber selbst mit „Starter Spray“, gutem Zureden und frischem Benzin. Ab jetzt tickt die Uhr: wir müssen schleunigst eine neue Zugmaschine für unseren Trailer finden, ohne kommen wir nicht weg.
Zum Glück gibt es hier so viele Händler, die alle sehr schnell unsere Freunde werden wollen. Wir wussten es bereits vorher, aber Autos kaufen ist unendlich anstrengend hier: es gibt keine Preise an den Autos und man kommt nicht an den Verkäufern vorbei. Den Smalltalk überspringen wir ab jetzt und gehen mit klaren Vorstellungen auf die Suche. Irgendwann kommen wir zum Ziel und finden, was wir suchen. Und nicht nur den Kindern gefällt es 😉

Parallel registrieren wir uns für den US Führerschein und lernen fleißig die Fragen und Regeln für die anstehenden Prüfungen. Am Tag der Prüfung erfahren wir, dass das Antragsprozedere durch einen Homeland Security Check muss, Wartezeit bis 45 Tage. Bis dahin geht es hier also nicht weiter. Um unser Auto zu kaufen, bzw. zu registrieren braucht man aber einen US Führerschein. Jetzt wird es so langsam kompliziert, wir kürzen es aber mal ab: wir kaufen das Auto, erhalten eine temporäre Zulassung vom Händler und können damit nun 30 Tage fahren. Gleichzeitig hat der Händler unseren Truck (also das, was noch davon übrig war) in Zahlung genommen. Nun sind wir endlich mobil und sicher auf der Straße unterwegs und fahren zum nächsten Campingplatz, sogar mit Pool.

Nach all den nervenaufreibenden Tagen ist aber heute Party angesagt: der Tag der Unabhängigkeit (4th of July) wird gefeiert. Dazu wird auf dem Campingplatz eine Wasserrutschen-Hüpfburg für alle Kinder aufgebaut, es gibt Pizza für alle und am Abend ein tolles Feuerwerk. Wir sind mittendrin und alle haben Spaß!



Die Kinder kommen so langsam auch voll auf den Geschmack vom Sommer, dem Camperleben und sind überall mit dabei.






Nachdem wir nun ein neues Auto haben geht die Suche nach neuen Trailern weiter. Es gibt viele Händler in der Umgebung und wir besuchen sie fast alle. Wie sich herausstellt ist es kein Problem einen neuen Trailer zu finden, sondern wer unseren (mit kanadischer Zulassung) in Zahlung nimmt: keiner. Das macht uns zunehmend Sorgen, denn es ist nach wie vor ein treues und gut erhaltenes Gefährt. Wir weiten die Suche aus und sind mittlerweile in Florida angekommen. Hier scheint sich nach sehr vielen Telefonaten eine neue Chance aufzutun. Sollen wir wirklich in den Süden fahren, wo wir doch nach Norden wollen? Die Antwort ist ja! Wir setzen alles auf eine Karte und machen uns auf den Weg nach Tampa, Florida.