Wir sind weiterhin zu dritt unterwegs und parken nach einigen Tagen in der Natur nun unseren Camper im Gulf State Park in Alabama an der Küste. Es ist ein schöner Park mit vielen Möglichkeiten und einem netten Strandabschnitt. Hier erkunden wir die Gegend und lassen es uns gut gehen.

Mailo, Juna und ich besuchen entweder das Visitor Center inklusive Schlangenfütterung und Babyalligatoren, chillen mit den „Drei???“ am Strand, klettern auf dem Spielplatz oder bekommen eine Einführung der Küstenwache ist in die Wasserrettung per Helikopter.











Nach 9 Tagen ist es dann so weit und wir holen Mama Conny nach der erfolgreichen Landung wieder vom Flughafen ab. Die Freude ist natürlich bei allen groß.

In Florida hatten wir eine schöne Zeit zum Überwintern, häufig mit viel Sonnenschein, schönen State Parks und überragenden Wildlife Begegnungen. Allerdings war diese Zeit mit sehr viel Campingplatz-Hopping verbunden, denn dieser Staat ist einfach voll von „Snowbirds“ – den Campern, die dem Winter im Norden der USA entfliehen. So hat es sich streckenweise rastlos angefühlt alle 3, 4 Tage weiterziehen zu müssen.
Da wir nun wieder vollständig sind, fahren wir ab jetzt zu viert weiter und steuern die nächsten Südstaaten an: Alabama, Mississippi und Louisiana. Jeder von ihnen wird uns auf seine Weise in der nächsten Zeit überraschen. Los geht’s in Alabama:

Wir befinden uns auf einem Campingplatz, der unscheinbar im Hinterland liegt. Wie sich herausstellt ist es ein Kleinod mit einer unglaublichen Community der Camper und Langzeitcamper. Wohl bemerkt senken wir hier den Altersdurchschnitt, aber egal wem wir begegnen erfahren wir Herzlichkeit. So vielen erzählen wir unsere Geschichte und hören deren. Der texanische Alleinunterhalter „Monty“ gibt uns bei seiner Probe im Gemeinschaftsraum ein Privatkonzert, während wir dort zusammen puzzeln. Die Kinder entdecken ein Verkleidungszimmer und legen los, während sich die Omi´s kaputtlachen.












Janice, ebenfalls eine Langzeitcamperin, kocht zweimal in der Woche gegen eine geringe Bezahlung Abendessen und auch wir dürfen am „Community Dinner“ teilnehmen. Natürlich sind wir Exoten als wir den Saal mit unseren Kindern betreten und mittendrin im Geschehen Platz nehmen. Zu Sandwich, Hühnersuppe, Pudding und Melone gibt es dann gute Gespräche, neue Reiseimpulse und einfach eine sehr freundliche Runde!





Im „Bass Pro Shop“ rüsten wir uns für das nächste Angelerlebnis. Dieser Sportladen ist wie ein Museum dekoriert und allein das ist immer schon einen Besuch wert. Wir gucken, staunen und besorgen uns ein paar Dinge. Denn der nächste Platz liegt am Alabama River im Landesinneren, ob wir wohl Glück haben werden?







Bereits beim Ankommen und dem Lageraufbauen lerne ich Mitchell kennen, unseren Camper-Nachbarn. Er ist sehr nett und scheint viel Erfahrung vom Angeln und dem Gewässer zu haben, zumal ist er perfekt ausgestattet. Bereits nach kurzer Zeit leiht er den Kindern zwei Angeln, um damit die kleinen Fische vom Steg zu fangen und gibt uns Tipps. Ein bisschen funktioniert es schon, aber da ist noch Luft nach oben.




Am nächsten Morgen trauen wir dann unseren Augen nicht, als er mit einem Wels zurückkommt, der fast so groß und schwer wie Mailo ist. Beim Filetieren schaue ich natürlich gerne zu und Mitchell schenkt mir sogar noch den halben Fisch. Wir revanchieren uns mit selbstgemachten Fisch-Tacos. Es ist traumhaft.


Mit der Zeit erweitern unsere Runde die Nachbarn Pat, Mike, Fleaka und Eric wir und kommen mit ihnen ins Gespräch. Die Offenheit und Freundlichkeit sind wirklich erstaunlich. Irgendwann kommt die Frage nach einem geeigneten Geburtstagsgeschenk zu Juna´s 7. Geburtstag auf. Die Geste allein zählt schon und ich schlage ein paar Kleinigkeiten vor.
Conny und ich bereiten derweil alles für den großen Tag vor und Juna kann nicht schlafen – ich glaube sie ist sehr aufgeregt. Am nächsten Morgen ist es dann so weit!





Mit einem Ständchen und den ersten Geschenken beginnt ein erlebnisreicher Tag. Die eingebackene Nachricht im Geburtstagskuchen ist dann der Auslöser für eine aufregende Schnitzeljagd über und um den Campingplatz herum. Am Ende können alle Aufgaben gelöst und der Schatz gefunden werden.



Kaum sitzen wir vor dem Camper kommen unsere Nachbarn, schwer bepackt mit Tüten voller Geschenke zu uns herüber und wir alle trauen unseren Augen nicht. Mit solch einer Überraschung haben wir nicht gerechnet und sind völlig sprachlos. Mailo und Juna bekommen noch ein „Thank you“ über die Lippen und sind dann völlig vertieft in Trecker, Barbie & Co Spielsachen. Sehr gerührt lerne ich von unseren Freunden: „we call it Southernness“. Wir plaudern ein bisschen und werden uns später noch einmal wiedersehen.



Der nächste Programmpunkt steht schon an, denn Mitchell würde gern das „birthday girl“ auf eine kleine Bootstour einladen. Da sagen wir doch nicht nein und fahren wenig später zusammen auf dem Alabama River auf und ab. Was ein Spaß und schon wieder „Southernness“.




Junas Geburtstag hätte wirklich nicht besser laufen können und die Gegend, das Wetter und unsere Nachbarn haben dazu einen großen Teil beigetragen. Es bleibt noch Zeit mit allen Geschenken zu spielen und Lasagne zu essen. Dann verabschieden wir uns langsam von unseren Freunden, denn wir ziehen weiter.
Der Küstenabschnitt von Mississippi ist ähnlich kurz wie der von Alabama. Trotzdem haben wir einen guten Ort gefunden, um auch hier ein paar Nächte zu bleiben.

In dem schönen Städtchen Ocean Springs bummeln wir durch die Gassen und genießen die netten Läden und die ein oder andere Köstlichkeit.







Und dann schenkt uns der Petri Heil Gott Angelglück. In mehreren Etappen passiert ziemlich viel an den Haken und wir fangen Welse, Stachelrochen, Krebse, Brassen und andere kleine Fische. Nebenbei verheddert sich ein Reiher in meiner Angelschnur (zum Glück kann ich ihn wieder befreien) und ein „Seemonster“ beißt an einer unserer Angeln an und verschwindet mit solcher Wucht wieder im Wasser, dass es die gesamte Angel mitnimmt. Am Ende kommen dann ein paar der Fische bei uns auf den Grill. Ist das alles aufregend und lecker!










Nach dieser ereignisreichen Etappe passieren wir die State Line nach Louisiana und wollen hier das „Capitol of Jazz“ erkunden: New Orleans, oder kurz Nola.

Ab jetzt wird es bunt, laut, kulturell, kulinarisch und musikalisch. Die Stadt ist eine solche Wucht und hat so viele Facetten, wie ich sie noch nie zuvor in diesem Land erlebt habe. An jeder zweiten Ecke spielen Bands und haben die Musik im Blut, nahezu jedes Haus ist vom Kolonialstil geprägt und wir hören so viele verschiedene Sprachen. Ein bisschen stapfen wir in Louis Armstrong Spuren und hören vor seinem Denkmal ganz andächtig „What a wonderful world“ – wie passend.












Drei Tage lang erkunden wir die verschiedenen Ecken der Stadt und beenden einen beeindruckenden Trip mit einem Abendausflug und Dinner noch einmal mitten im Herzen des French Quarters.






Nach so viel Action und Veränderung der letzten Wochen fahren wir jetzt ins Grüne, atmen durch und widmen uns neuen Impulsen und Aufgaben. Wir freuen uns darauf!