Wir sind alle gut ins neue Jahr gestartet, naja fast gut und dazu später mehr! Unsere Silvesternacht war ein Erfolg und mit einem schönen Abendprogramm und sogar Karaoke bei 0°C auf dem Campingplatz haben wir uns bei allen Campern verewigt. Unsere anfänglichen Startschwierigkeiten sind lange vergessen und viele wundervolle Monate liegen nun hinter uns. Momente in unendlicher Weite, Sonnenauf- & Untergänge, unzählige Abenteuer und viele neue Kontakte.



In den letzten Wochen mussten wir uns aber auch einigen Herausforderungen stellen, die wir bislang so nicht hatten und davon wollen wir ein bisschen berichten. Zunächst ist unser Camper nun seit gut fünf Monaten mit uns auf der Straße und die sieht man ihm auch an einigen Stellen an. So ist das Dachfenster über der Dusche bereits dreimal gesprungen und jedes Mal läuft das Regenwasser hinein. Das ist sehr ärgerlich, denn es verteilt sich dann in der Dachkonstruktion und die quillt auf. Das wir mittlerweile ein umfassendes Know-how über die Wohnwagen Welt haben kommt uns jetzt zugute: mit Silikon und Spezialtape lösen wir das Problem und reparieren selbst. Ebenso haben die kalten Temperaturen in New York und das Heizen im Camper einige unschöne Stellen und Wasserflecken verursacht, die wir nach aufwendiger Reinigung zum Glück wieder beseitigen können.


Wir haben von Beginn an eine Liste mit Mängeln an unserem Camper, die alle unter Garantie zu klären sind. Zum Kauf hat man uns hunderte Male versichert, wie perfekt das Servicenetz ist und wir uns keine Sorgen machen müssen. Das die Praxis dezent anders aussieht hätte ich mir eigentlich denken können. Auf einen Servicetermin wartet man 6 Monate und danach wird das weitere Vorgehen entschieden. Nach einigen erfolglosen Mails und Telefonaten, komme ich zu dem Schluss, zu dem ich hier meistens komme: dann mache ich es eben selbst.

Immerhin verpasse ich unserem rollenden Häuschen eine dicke 300Ah Lithium Batterie und operiere dazu am „Herzen des Campers“. Mit dem Umstieg auf Lithium (was in Kombination mit unserer Solaranlage auf dem Dach absolut Sinn ergibt), wird es nun möglich sein, mehrere Tage ohne Feststrom auszukommen. Das war bislang technisch nicht umsetzbar, da der Hersteller nur eine Billig-Batterie mit wenig Speicherkapazität verbaut, die bereits nach wenigen Stunden durch den Kühlschrank leer gezogen war. Für den Batterieaustausch muss aber auch der Gleichstrom-Konverter und der Solar Ladecontroller gewechselt werden – der eine versorgt unser 12 Volt Stromnetz und lädt die Batterie, der andere verteilt die Ladung des Solarpanels. Ich bestelle also alle Teile und habe ein nettes Bastelprojekt vor mir. Der Austausch funktioniert erfolgreich und jetzt ist das neue Setup perfekt.




Es gibt aber nicht nur Umrüstungen, Wartung und Reparaturen am Camper zu tun, sondern vor und mit dem Jahreswechsel haben wir einige Spannungen zwischen uns als Familie festgestellt. So gab es immer wieder Ungereimtheiten, schlechte Stimmung und einige Gewittertage. Nach einiger Besinnung und vielen Gesprächen sind wir aber nun über unseren „Lagerkoller“ hinweg und fangen das Jahr noch mal von vorne an. Der ein oder andere von euch, hatte dieses Szenario bereits viel früher prognostiziert. Wir sind froh, dass es jetzt erst der Fall war und sind weiterhin ein gutes Team als Planer, Navigatoren, Organisatoren, Lehrer, Köche, Erforscher, Entdecker und natürlich als Eltern und Ehepartner!

Die Wärme und das Licht in Florida, bringen uns nun auf neue Gedanken und bieten uns eine unfassbare Natur: willkommen in „Jurassic Park“. Mit unserer Reise in den warmen Süden sehen wir die ersten Palmen, Strände und Tiere.








Das Highlight unserer Wildlife Serie sind die Manatee´s – die Seekühe. Am friedlichsten Ort der Erde dümpeln sie zu Hunderten im warmen Quellwasser herum und bekommen ihre Kälber. Dieser Anblick ist so unglaublich und wir stehen nur wenige Meter entfernt. Die Kindern kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.


Unseren 5. Hochzeitstag verbringen wir ebenfalls dort, wo es uns am besten gefällt: draußen. Mit unseren Kayaks paddeln wir auf einem Flüsschen durch den Dschungel, vorbei am Fischreiher, an Alligatoren, Schildkröten und Ottern. Und schließlich tut sich dann nach zwei Meilen eine Oase am Wasser auf: eine Bar mit frisch gezapftem Bier und Fischtaco´s. Ich erzähle Conny natürlich, dass ich alles exakt so geplant habe. Ob sie es mir glaubt, lässt sie offen – genießen tut sie es aber genauso wie ich und die Kinder.










Den Recherche Preis für diese Reise bekommt Conny, denn sie findet immer wieder Geheimtipps, die nirgendwo offiziell stehen. So auch zwei Höhlen mitten im Wald. Wir parken den Truck am Straßenrand und marschieren los. Mit Kletterseil und Hut fühle ich mich wie Indiana Jones, bin bestens gewappnet für unser Abenteuer und habe – im Gegensatz zu „Indy“ – ein Satelliten-Notfall-System auf meinem Handy. Nach einiger Zeit erreichen wir den Höhleneingang und können es wieder einmal kaum fassen. Action für 0,00$




Die Kinder sind total begeistert, wir fassen alle Mut und gehen hinein. Nach ein, zwei Biegungen ist es stockdunkel und wir sehen sogar eine Fledermaus. Dieser Ausflug ist wirklich ein wahres Abenteuer. Wir alle finden aber sicher den Weg zurück nach Hause und werden noch lange daran denken.




Neben unserem „Reisealltag“ (bestehend aus Schulunterricht, Arbeit, Reiseplanung, Reparaturen, Kinderbschäftigung und Haushalt) bereiten wir uns nun langsam auf einen weiteren Gast vor und freuen uns auf eine bunte gemeinsame Zeit mit meinem alten Freund Tobi. Wir werden natürlich berichten 😉



